Mit ein Grund für das Risiko, vom Weg abzukommen: Unklare, nicht sauber definierte Ziele. Wenn Sie nicht wissen, was Sie ganz konkret erreichen wollen, können Sie es auch nicht ansteuern.
Spätestens im Herbst sollten Sie dann Ihre wirklich wichtigen Jahresziele festlegen und ausformulieren. Bis Ende Dezember sollten maximal 10 bis 12 Jahresziele übrig bleiben, die auf einer DIN A4 Seite dargestellt werden. Am 31. Dezember wird dieses Jahreszielblatt von Ihnen ausgedruckt und unterschrieben.
Das Konzept der Zielvereinbarung und das Führen mit Zielen stammt ursprünglich von dem Management-Vordenker Peter F. Drucker aus dem Jahr 1955. Der nannte sein Konzept „Managements by Objectives„. Entsprechend verständigen sich bei Zielvereinbarungsgesprächen mindestens zwei Parteien für einen bestimmten Zeitraum (in der Regel ein Jahr) über ein oder mehrere Ziele, deren Erreichen am Ende des Zeitraums überprüft werden kann.
Drei von vier Arbeitnehmern begrüßen es laut Studie, dass im Rahmen von Mitarbeitergesprächen auch Zielvereinbarungen getroffen werden. Gleichzeitig kritisierten die Befragten die Art und Weise, wie Ziele definiert waren. 60 Prozent waren der Meinung, die festgelegten Ziele seien nicht messbar.
Drei von zehn konnten sich schon wenige Wochen nach den Gesprächen nicht mehr an die Vereinbarungen erinnern.
Beispielsweise die Steigerung des Umsatzes oder der produzierten Artikel lassen sich verhältnismäßig einfach und mit Hilfe sogenannter KPI (Key Performance Indikator) messen. Diese Ziele sind für Vorgesetzte oft wichtig, damit sie ihre Vorgaben erfüllen und die Beurteilung der Leistung vereinfachen können.
Beispielsweise die Verbesserung der Kundenzufriedenheit oder Optimierung der Kundenkontakte lassen sich nur schwer messen. Oft werden sie von Vorgesetzten in das Zielpaket aufgenommen, um sich einen subjektiven Entscheidungsspielraum zu erhalten. Das muss aber nicht zwangsläufig zum Nachteil des Mitarbeiters sein.
Die SMART-Formel setzt da an, wo der Alltagstrott Ihre Ziele bedroht: Bei schwammig formulierten, unrealistischen Wunschvorstellungen, die der erste Gegenwind oder auch nur die Macht der Gewohnheit von den Füßen heben kann.
Damit das Ihren Zielen nicht passiert, halten Sie diese
Dieser Ansatz sieht so harmlos aus – keine ausgefeilte Methode mit werbeträchtigem Namen dahinter. Nur ein paar Fragen. Aber Fragen sind es auch, die – bewusst oder unbewusst – den Kern jeder Zieldefinition bilden. Denn Ziele sind immer eine Antwort auf Fragen wie
Fragen bestimmen die Blickrichtung und lenken unser Denken.
Die Vision beschreibt das langfristige Ziel des Unternehmens. Wichtig dabei ist, dass sie nicht mit Sätzen beginnt wie „Wir wollen der größte xx auf dem Markt yy werden“. Das sind keine Visionen, sondern leere Phrasen. Eine griffige Vision ist also eine zwingende Voraussetzung für ein stimmiges Zielsystem, da sonst schnell die Begeisterung für das große Ganze verloren gehen kann.
Zur Vorbereitung des Workshops sollten alle Mitglieder eine Zusammenfassung des Modells gelesen und entsprechende Videos und Podcasts konsumiert haben, sodass sich die erste Stunde wirklich ausschließlich auf eine Zusammenfassung und unklare Fragen in Bezug auf das Modell der Zielvereinbarung beschränkt.
Der Workshop bringt Klarheit über die Prioritäten im gesamten Unternehmen für das nächste Jahr mit direktem Bezug auf die Marschrichtung der nächsten drei bis fünf Jahre!
Mit der folgenden Agenda lässt sich das Modell auf Firmenebene mit dem gesamten Führungsteam erarbeiten:
Da es den meisten Teams und Abteilungen in der ersten Runde etwas schwer fällt, eigene Ziele zu formulieren, die sich dann im Workshop zu Firmenzielen verdichten lassen, hat es sich als äußerst hilfreich erwiesen, zunächst einmal alle Punkte gemeinsam zu sammeln.
Dabei ist es noch nicht so wichtig, zwischen Zielen und Meilensteinen zu unterscheiden, da sich eine sinnvolle Unterscheidung meist erst dann ergibt, wenn sich entsprechende Cluster herausgebildet haben und daraus griffige Formulierungen herausgefiltert worden sind. Daher kann in der ersten Phase alles durcheinander gesammelt werden.
Nach einer etwas längeren Pause – in der nach Möglichkeit nicht alle in ihren E-Mails versinken und sich gedanklich dem Tagesgeschehen widmen – werden die Themen sortiert und zu übergeordneten Clustern zusammengefasst.
In der Regel bilden sich hier zwischen fünf und zehn wichtige Blöcke heraus. Diese müssen nun aus nutzerorientierter Sicht für das gesamte Unternehmen priorisiert werden.
Hierbei ist besonders wichtig, dass Abteilungen, die oftmals eher Aufgaben eines internen Dienstleisters übernehmen, ihre eigene Agenda mit den Anforderungen der anderen Abteilungen und mit den vorhandenen Ressourcen abgleichen.
Sobald die fünf Ziele festgelegt worden sind, geht es an eine griffige Formulierung der Ziele.
Dabei handelt es sich nicht um Überschriften, die das Thema definieren, an dem gearbeitet werden soll. Es wird vielmehr ein konkreter Zustand in der Zukunft beschrieben, der erreicht werden soll.
Die Zielformulierung erfolgt dabei etwas zu hoch angesetzt, so dass die Zielerreichung zu 80 Prozent wahrscheinlich erscheint.
Die Meilensteine beschreiben die jeweils vier wesentlichen Punkte, die zur Erreichung des Ziels führen und legen somit in der Regel die wichtigsten Projekte des Unternehmens fest.
Dabei ist es wichtig, die Meilensteine so konkret wie möglich zu formulieren und eine Messbarkeit einzubinden. Es geht vor allem darum, die Treiber des Erfolges zu identifizieren und mit einem Erwartungswert zu belegen.
Wenn man weiß, welche Größen den Erfolg treiben, dann kann man diese auch positiv beeinflussen und erkennt die teils komplexen Verkettungen.
Im letzten Abschnitt des Workshops sollte man sich mit der Implementierung ins Tagesgeschäft beschäftigen.
Dabei liegt vor allem der Fokus auf der konsequenten Nutzung der Zielformulierungen in regelmäßigen Meetings und Abstimmung im Führungskreis inkl. Kontolle der Meilensteine und Zielerreichung bzw. Abweichung.